Benchmarking 2024 – Highlights

Jährlich grüßt das Murmeltier, möchte man meinen, wenn es um unser alljährliches Benchmarking geht. Doch im aktuellen Jahr gab es erhebliche Neuerungen. Zum einen haben wir technisch signifikante Optimierungen vorgenommen und zum anderen zahlreiche komplett neue Fragen ausgewertet. Die generelle Erkenntnis dürfte sein: „Im Mittel ist alles OK" – aber die Bandbreite der Ergebnisse weitet sich deutlich aus. Die Highlights in aller Kürze:

1.       Ökonomische und normativen Welt – Optimierung der Allokation möglich?

In der Detailanalyse zeigen sich erhebliche Unterschiede in der ökonomischen und normativen Welt. So sind in der normativen Sicht die frei verfügbaren Eigenmittel im Median bei 4,80%-Punkten (CRR) und somit solide – dies gilt auch für die mittlere Auslastung (=50,14%) der gesamten verfügbaren Risikodeckungspotentiale.

Wenn wir uns nun aber die Bandbreiten der Ergebnisse anschauen wird klar, dass durchaus Handlungsbedarf besteht:

Bei einer hohen Auslastung des gesamten Risikodeckungspotential - in einem aktuell ruhigen Marktumfeld - dürfte die Durchhaltefähigkeit beim nächsten Crash schnell an seine Grenzen geraten.
Auch bei einem geringen normativen Puffer dürfte unter Berücksichtigung von immer weiter ansteigenden Anforderungen der Handlungsspielraum für weiteres Wachstum denkbar knapp werden.

Aber wo Engpässe sind besteht auch oft Optimierungspotential. Die folgende Grafik zeigt die unterschiedlichen Ausgangslagen und entsprechende Lösungsansätze:

2.       Fokussierung auf das Kundengeschäft

Eine Fokussierung auf ein ertragreiches bilanzielles Kundengeschäft ist der zentrale langfristige Erfolgsfaktor einer Bank. Dies zeigt sich gerade jetzt, wenn wir gesamtwirtschaftlich in schweres Fahrwasser geraten. Vor diesem Hintergrund haben wir einen der diesjährigen Schwerpunkte beim Benchmarking auf das Kundengeschäft gelegt.
Interessanterweise lässt sich kein schlüssiger Zusammenhang zwischen Anteil Kundengeschäft und dem Produktzins herstellen. Dies gilt für beide Seiten der Bilanz:

Vielmehr zeigt sich, dass ein überdurchschnittliches Zinsergebnis insgesamt immer ein Ergebnis beider Bilanzseiten ist:

Die Grafik veranschaulicht es – um überdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen, müssen Kundenkredit und Kundeneinlagen gleichermaßen im Fokus stehen. Je nach Ausgangslage kann eine Schwerpunktsetzung natürlich sinnvoll sein – man sollte aber immer die „andere“ Seite nicht aus den Augen verlieren.

 

3.       Verteilung der ökonomischen Risiken

Auch bei der Allokation der Risiken in der ökonomischen Welt sind erhebliche Unterschiede zu erkennen. Absoluter Risikotreiber ist unverändert das Zinsänderungsrisiko gefolgt vom Adressrisiko Eigengeschäft und Immobilienrisiken. Das Adressrisiko Kundengeschäft ist auffällig homogen – trotz durchaus unterschiedlicher Geschäftsstrukturen. Die „klassischen“ Asset Allokation Risiken wie Aktien, Rohstoffe (Gold) und Fremdwährungen spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Durch die Zinsbewegung in 2024 hat die Risikoklasse Zins gut performt (gleitend 10er: +3,03%) und dennoch stellt sich heraus, dass Asset Allokation nicht nur im Zinstief sinnvoll ist. Aus Risikoüberlegungen heraus ist vielmehr eine optimale Verteilung der Risiken grundsätzlich anzustreben. Trotz der guten Performance des Zinsmarktes hat eine ausgewogene Asset Allokation Strategie auch in 2024 erhebliche Ergebnisbeiträge geliefert:

Dies führt in unseren Asset Allokation Mandaten sowie unseren beiden AAG Fonds zu sehr erfreulichen Ergebnisse. Wieder einmal zeigt sich eine langfristig angelegte Asset Allokation Strategie führt zu einer nachhaltig besseren Risk-/Return-Situation und mehrt das Vermögen der Bank langfristig.

Fazit:

Auch zukünftig ist eine Fokussierung auf die zentralen Erfolgsfaktoren in der Steuerung wichtig.
1. Optimale Ausrichtung des Vermögens der Bank und sinnvolle Verteilung zwischen der ökonomischen und normativen Welt
2. Fokussierung auf ein Kundengeschäft, das auf beiden Bilanzseiten auskömmliche Margen erwirtschaftet
3. Optimierung des Risk-/Return-Profils durch eine langfristig ausgerichtete Asset Allokation Strategie

Auf diese genannten Anforderungen wollen wir uns in 2025 konzentrieren und insofern haben wir unser Beratungsangebot weiterentwickelt  – sprechen Sie uns bei Bedarf (gerne auch zu unserem IRRBB-konformen ZÄR-Steuerungskonzept) an.

Ralph Freund
Bereichsleiter strategisches Treasury, Prokurist

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